Wo man in Spanien die beste Paella isst

Ein kulinarischer Reiseführer durch Valencia, Barcelona, Sevilla und darüber hinaus

Wer Spanien besucht, kommt an Paella nicht vorbei. Doch wer glaubt, dass jede goldgelbe Reispfanne am Meer automatisch „die echte Paella“ ist, irrt gewaltig. Paella ist Identität, Geschichte und Stolz, ein Gericht, das in Valencia geboren wurde – und dort immer noch am besten schmeckt.

Wenn du auf Reisen bist und dir denkst: “Ich will wissen, wo man die wirklich gute Paella bekommt” – dann ist das hier dein Guide.
Keine Touristenfallen, keine glitschigen Tiefkühlpfannen – nur ehrliche, handwerklich zubereitete Paella, so wie sie die Valencianer selbst essen.

Warum Paella mehr ist als nur Reis

Paella ist in Valencia kein Luxusgericht, sondern Teil des Lebens. Am Sonntagmittag versammeln sich Familien rund um die Pfanne, während der Duft von Safran, Olivenöl und Rosmarin über die Terrassen zieht. Die echte Paella wird über Holzfeuer zubereitet, mit Huhn, Kaninchen, Garrofó-Bohnen und Wasser aus der Albufera – sonst nichts. Keine Chorizo, keine Erbsen, kein Meeresmix aus der Dose.

Genau deshalb lohnt es sich, in Valencia Paella zu essen – dort, wo sie erfunden wurde.

Valencia – das Herz und die Seele der Paella

Wenn du nur an einem Ort in Spanien Paella essen willst, dann in Valencia. Hier ist das Gericht geboren – zwischen den Reisfeldern der Albufera und dem Mittelmeer. Von rustikalen Familienlokalen bis zu modernen Arrocerías findest du hier alles, was eine echte Paella-Kultur ausmacht: Holzfeuer, ehrliche Zutaten und jahrzehntelange Erfahrung.

Die besten Orte in Valencia

Casa Carmela – Holzfeuer und Familientradition

Direkt am Strand von Malvarrosa steht Casa Carmela, ein kulinarisches Wahrzeichen Valencias. Seit über hundert Jahren wird hier Paella ausschließlich über Holzfeuer zubereitet – so, wie es die Großeltern schon taten.

Das Besondere ist der Geschmack: Der Reis bekommt eine leichte Rauchnote und die berühmte knusprige Kruste (socarrat). Serviert wird nur mittags, in der Pfanne, und ausschließlich frisch auf Bestellung gekocht.

  • Spezialität: Paella Valenciana tradicional und Paella de Marisco
  • Ambiente: Familiengeführt, gemütlich, authentisch – kein Touristenkitsch
  • Preis: Etwa €25–€30 pro Person
    📍 Casa Carmela – Google Maps

La Pepica – Meerblick und Geschichte

Ein Stück weiter am selben Strand liegt das legendäre La Pepica, wo bereits Ernest Hemingway und Orson Welles speisten. Seit 1898 ist das Restaurant eine feste Institution für alle, die Paella mit Meerblick genießen möchten.

Hier werden die Paellas im großen Stil zubereitet: aromatisch, elegant und perfekt abgeschmeckt. Besonders beliebt ist die Paella del Senyoret – eine Variante mit bereits geschälten Meeresfrüchten, ideal für alle, die ohne Schale essen wollen.

  • Spezialität: Paella de Marisco und Paella del Senyoret
  • Ambiente: Klassisch, maritim, mit Panoramablick auf den Strand
  • Preis: €24–€32 pro Person
    📍 La Pepica – Google Maps

Restaurante Levante Valencia – für Puristen und Traditionalisten

Wer verstehen will, was authentische Paella Valenciana wirklich bedeutet, sollte im Restaurante Levante essen. Dieses Familienrestaurant ist in ganz Spanien bekannt – viele Spitzenköche aus der Region haben hier gelernt, was eine perfekte Brühe und die ideale Reisdicke ausmachen.

Alles wird exakt nach Tradition gekocht: Huhn, Kaninchen, Garrofó-Bohnen, Wasser aus der Albufera – sonst nichts. Keine Abkürzungen, kein Chorizo, keine Touristenkompromisse.

  • Spezialität: Paella Valenciana a leña (über Holzfeuer)
  • Ambiente: Rustikal-elegant, mit offener Küche und Weinsammlung
  • Preis: Ca. €25–€35 pro Person
    📍 Restaurante Levante – Google Maps

Mas Blayet – moderne Arrocería mit Tradition

Etwas südlich des Stadtzentrums, nahe der Ciudad de las Artes y las Ciencias, liegt Mas Blayet, eine elegante Arrocería, die modernes Design mit echter valencianischer Kochkunst verbindet. Hier wird noch über Feuer gekocht, aber die Präsentation ist zeitgemäß – gepflegte Tische, große Terrasse, viel Licht.

Die Küche verwendet ausschließlich hochwertige lokale Produkte: Gemüse aus der Region, Hühnchen aus Freilandhaltung und natürlich Reis aus der Albufera.

  • Spezialität: Paella ValencianaFideuà de MariscoArroz del Senyoret
  • Ambiente: Ruhig, stilvoll, ideal für Familien oder Geschäftsessen
  • Besonderheit: Große Garten-Terrasse – perfekt für lange Mittagessen im Sommer
  • Preis: €22–€30 pro Person
    📍 Mas Blayet – Google Maps

Bon Aire – zwischen den Reisfeldern von El Palmar

Im Herzen des Naturparks Albufera, umgeben von Reisfeldern und Kanälen, liegt das mehrfach preisgekrönte Bon Aire. Hier schmeckt die Paella buchstäblich nach Landschaft – das Wasser, der Reis und viele Zutaten stammen direkt aus der Umgebung.

Chefkoch Juan Carlos Galbis gewann mit seiner Paella Valenciana mehrfach den nationalen Wettbewerb in Sueca. Wer die wahre Seele des Gerichts erleben möchte, sollte hier reservieren.

  • Spezialität: Paella Valenciana de leñaArroz a banda und Fideuà del Señoret
  • Ambiente: Ländlich, ruhig, mit Blick auf die Albufera-Landschaft
  • Preis: €24–€34 pro Person
    📍 Bon Aire – Google Maps

Alquería del Pou – ländlich, ehrlich, authentisch

Nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt liegt die Alquería del Pou, ein charmantes Landhaus-Restaurant mit schattiger Terrasse und traditioneller Küche. Viele Zutaten kommen aus eigenem Anbau, und die Paellas werden mit Liebe und Geduld zubereitet – hier wird nie auf Schnelligkeit gekocht.

  • Spezialität: Paella ValencianaArroz con Verduras und hausgemachte Tapas
  • Ambiente: Familiär, ruhig, mit typischer valencianischer Gastfreundschaft
  • Preis: Ca. €20–€28 pro Person
    📍 Alquería del Pou – Google Maps

Fazit für Valencia

Egal, ob du in einem schicken Lokal wie Mas Blayet, zwischen Reisfeldern in Bon Aire oder direkt am Strand in La Pepica isst – Valencia bietet für jeden Geschmack die passende Paella-Erfahrung. Was alle guten Orte vereint: frische Zutaten, Zeit, Geduld und Feuer.

Barcelona – Paella mit Meerblick und Kreativität

Barcelona ist nicht die Geburtsstadt der Paella, aber sie hat die Kunst perfektioniert, das Gericht in einem modernen, urbanen Kontext neu zu interpretieren. Hier genießt man Paella mit Blick aufs Meer, begleitet von katalanischer Küche und einer guten Portion Kreativität.

Can Solé – Tradition seit 1903 im Herzen von Barceloneta

Can Solé ist eines der ältesten Fischrestaurants Barcelonas und ein echter Klassiker, wenn es um authentische Paella und Meeresgerichte geht. Das Restaurant liegt im Fischerviertel Barceloneta und serviert Paella so, wie sie schon vor über hundert Jahren gekocht wurde – in gusseisernen Pfannen, mit fangfrischen Meeresfrüchten vom Hafen.

  • Spezialität: Paella de MariscoArroz a bandaArroz negro
  • Ambiente: Elegant-rustikal, maritimes Flair, perfekt für Paella-Puristen
  • Preis: €28–€38 pro Person
    📍 Can Solé – Google Maps

Xiringuito Escribà – stylisch und beliebt bei Einheimischen

Am Strand von Bogatell liegt das moderne Xiringuito Escribà, geführt von Joan Escribà – Sohn einer berühmten Konditorfamilie Barcelonas. Hier trifft mediterrane Leichtigkeit auf Kochkunst: luftiges Interieur, Meerblick und eine Paella, die duftend, farbenfroh und perfekt gegart serviert wird.

  • Spezialität: Paella del Senyoret (mit geschälten Meeresfrüchten), Arroz Negro
  • Ambiente: Modern, lebendig, ideal für Strandtage oder Sonnenuntergänge
  • Preis: €26–€34 pro Person
    📍 Xiringuito Escribà – Google Maps

7 Portes – Barcelonas kulinarisches Wahrzeichen

Das historische 7 Portes (seit 1836) ist eine Institution der katalanischen Gastronomie. In den hohen, mosaikgeschmückten Räumen wurden schon Picasso und Miró bedient. Die Küche bietet traditionelle Paella-Rezepte mit modernem Feinschliff.

  • Spezialität: Paella Parellada (fein und entgrätet), Arroz Montañés mit Pilzen
  • Ambiente: Historisch, elegant, mit makellosem Service
  • Preis: €28–€40 pro Person
    📍 7 Portes – Google Maps

Fazit für Barcelona

Barcelona verbindet Tradition mit Moderne – von den Hafenkneipen Barcelonetas bis zu den modernen Strandrestaurants. Wer die authentischste Erfahrung sucht, bleibt im alten Viertel nahe des Hafens, wo die Fischerfamilien einst selbst ihre Paella kochten.

Sevilla – Andalusische Sonne trifft Reis aus Valencia

Auch wenn Sevilla nicht die Heimat der Paella ist, hat sich die Stadt zu einem Ort entwickelt, an dem man hervorragende Reisgerichte genießen kann – kräftig gewürzt, reich an Aromen und oft in Tapasgröße serviert.

La Paella Sevilla – authentisch, ehrlich, andalusisch

Mitten im Stadtteil Nervión liegt La Paella Sevilla, ein familiengeführtes Restaurant, das sich ausschließlich auf Reisgerichte spezialisiert hat. Die Paellas werden frisch auf Bestellung zubereitet – keine vorgekochten Portionen, sondern echte Handarbeit.

  • Spezialität: Paella MixtaPaella ValencianaFideuà de Marisco
  • Ambiente: Einfach, gemütlich, mit offener Küche
  • Preis: €20–€28 pro Person
    📍 La Paella Sevilla – Google Maps

El 3 de Oro – Tradition im Herzen Sevillas

Mitten im historischen Viertel Santa Cruz, direkt beim Real Alcázar, liegt das traditionsreiche El 3 de Oro, gegründet im Jahr 1917. Das Restaurant ist bekannt für seine klassische Küche und rustikale Atmosphäre – helle Fliesen, dunkles Holz und lebendiger Service.

Auf der Karte stehen sechs Reisgerichte, darunter eine aromatische Paella de Marisco und der tiefschwarze Arroz Negro. Beide werden frisch in der Pfanne zubereitet und sind perfekte Beispiele für authentische Paella außerhalb Valencias.

  • Spezialität: Paella de MariscoArroz Negro
  • Ambiente: Klassisch andalusisch, lebendig
  • Tipp: Ideal für ein Mittagessen nach dem Alcázar-Besuch
    📍 El 3 de Oro – Google Maps

L’Albufera – Valencianische Paella im Süden

Das kleine, familiäre L’Albufera liegt am Stadtrand von Sevilla und wird von einem valencianischen Küchenchef geführt. Hier steht der Reis im Mittelpunkt: Rund 25 verschiedene Sorten Paella, von der klassischen Paella Valenciana über Arroz con Verduras bis zu Paella de Marisco.

Alles wird frisch zubereitet – auf Wunsch auch zum Mitnehmen. Die Preise sind fair, das Ambiente schlicht, ehrlich und herzlich.

  • Spezialität: Paella ValencianaArroz con VerdurasPaella de Marisco
  • Ambiente: Klein, authentisch, familiär
  • Tipp: Etwas außerhalb gelegen – am besten mit Taxi oder Auto erreichbar
    📍 L’Albufera – Google Maps

Fazit für Sevilla

Sevilla mag vielleicht nicht die Wiege der Paella sein, doch in Restaurants wie El 3 de OroL’Albufera und La Paella Sevilla zeigt sich, dass auch Andalusien den valencianischen Reistraditionen gerecht wird. Ob mitten im historischen Zentrum, familiär am Stadtrand oder in einem Spezialitätenlokal mit offener Küche – hier findest du ehrliche, frisch zubereitete Paella mit andalusischem Herz und valencianischer Seele.

Alicante, Madrid & mehr – regionale Varianten

In Alicante isst man Arroz a banda – Reis, der im eigenen Fischfond gegart wird.
In Madrid wird Paella vor allem sonntags serviert, oft in Familienrestaurants.
Und in Málaga oder Cádiz bekommst du Paella mixta in den Chiringuitos am Strand – einfach, herzhaft, sommerlich.

So erkennst du echte Qualität

  1. Wartezeit: Mindestens 25 Minuten. Schnell = Tiefkühlware.
  2. Pfanne: Paella kommt in der Pfanne auf den Tisch, nicht auf dem Teller.
  3. Reis: Locker, leicht körnig, mit goldbrauner „socarrat“-Schicht unten.
  4. Zutaten: Huhn, Kaninchen, Bohnen – oder frische Meeresfrüchte.
  5. Keine Chorizo: Wenn du sie siehst, bist du im falschen Lokal.
  6. Mittags essen: In Valencia gibt’s Paella fast nur mittags – das ist kein Fehler, das ist Tradition.

Praktische Tipps für unterwegs

  • Reserviere immer vorab, besonders in Valencia.
  • Sag genau, welche Paella du willst – ValencianaMariscoMixta.
  • Portionen gelten ab 2 Personen. Alleinreisende sollten nach „halber Portion“ fragen.
  • Achte auf Holzfeuer: Frage nach “hecha a leña” – das ist Qualitätssiegel Nummer 1.
  • Preise: Zwischen €18 und €30 pro Person für echte Paella.
  • Beste Zeit: Zwischen 13:30 und 15:00 Uhr.

Fazit

Paella ist kein Touristenessen, sondern ein Stück spanischer Kultur. Wer sich Zeit nimmt, die richtigen Orte wählt und eine frische Paella bestellt, erlebt Spanien in seiner ehrlichsten Form – duftend, gesellig, sonnig.

Egal ob du am Strand von Malvarrosa sitzt, durch Barceloneta schlenderst oder in El Palmar zwischen den Reisfeldern speist – jede gute Paella erzählt ihre eigene Geschichte.

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Häufige Fragen rund um Paella in Spanien

Wo isst man in Spanien die beste Paella?

Die beste Paella findest du in Valencia, der Heimat des Gerichts. Besonders empfehlenswert sind Casa CarmelaMas BlayetBon Aire und Restaurante Levante. Dort wird Paella traditionell über Holzfeuer zubereitet – mit Huhn, Kaninchen, Garrofó-Bohnen und Safran, ganz wie es die valencianische Tradition verlangt.

Was ist der Unterschied zwischen Paella Valenciana, Mixta und Marisco?

Paella Valenciana: Das Original mit Huhn, Kaninchen und Bohnen.
Paella de Marisco: Mit Garnelen, Muscheln und Tintenfisch – beliebt an der Küste.
Paella Mixta: Eine moderne Kombination aus Fleisch und Meeresfrüchten, die in touristischen Regionen oft serviert wird, aber nicht traditionell valencianisch ist.

Wie erkennt man eine gute, authentische Paella?

Echte Paella wird frisch auf Bestellung gekocht, kommt in der Pfanne auf den Tisch und hat am Boden die goldbraune Kruste (Socarrat). Wenn sie in 10 Minuten serviert wird oder Chorizo enthält, ist sie keine echte Paella.

Wann isst man in Spanien Paella?

In Valencia und den meisten Teilen Spaniens wird Paella nur mittags gegessen, meist zwischen 13:30 und 15:00 Uhr. Abends findest du sie selten, da sie frisch und langsam gekocht werden muss.

Wie viel kostet eine gute Paella in Spanien?

Rechne mit 18 bis 30 € pro Person für echte, frisch zubereitete Paella. In Spitzenrestaurants wie Casa Carmela oder 7 Portes kann sie etwas teurer sein – aber Qualität hat ihren Preis.

Kann man auch außerhalb Valencias gute Paella essen?

Ja! In Barcelona lohnt sich ein Besuch im Can Solé oder Xiringuito Escribà am Strand. In Sevilla servieren El 3 de OroL’Albufera und La Paella Sevilla authentische valencianische Varianten.

Was sollte man vermeiden, wenn man Paella bestellt?

– Paella, die zu schnell serviert wird (unter 20 Minuten)
– Paella mit Chorizo, Erbsen oder gefrorenen Zutaten
– Lokale, die Paella abends oder als Tapa anbieten

Kann man Paella in Spanien auch mitnehmen?

Ja, in Valencia bieten viele Restaurants „Paella para llevar“ an – z. B. Restaurante Levante oder L’Albufera. Du bekommst sie in einer echten Pfanne, die du später wieder zurückbringen kannst.

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